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Schleusen

Der Nord-Ostsee-Kanal erspart den Schiffen den langen Weg um die Nordspitze Dänemarks. Er bietet für Radfahrer und Spaziergänger ein beliebtes Ausflugsziel mit einem spektakulären Ausblick. Aber auch die Schleusen haben seit je her eine Faszination auf die Menschen ausgeübt. Das Ein- und Ausschleusen ist nicht nur für die Seeleute ein spannender Vorgang, sondern auch für Nichtseeleute. Die großen Schleusenanlagen in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau sind technische Meisterbauwerke. Sie schließen den Kanal an beiden Enden gegen die wechselnden Wasserstände der Elbe bzw. der Ostsee ab und zwar jeweils eine Neue und eine Alte Doppelschleuse.

Schleusenanlage Brunsbüttel

Ein Highlight sind und bleiben die Schleusen in Brunsbüttel. Die Schleusenanlage besteht aktuell aus 2 kleinen und 2 großen Schleusenkammern. Die 5. Schleusenkammer befindet sich aktuell im Bau und ist das derzeit größte Wasserbauprojekt in Europa.
Die Vorhäfen befinden sich außerhalb der Schleusen; innerhalb der Schleusenanlagen erweitert sich der Kanal an beiden Enden zu geräumigen Binnenhäfen, in denen auch größere Schiffe an Kaimauern oder Dalben festmachen können. Die kleineren und älteren Schleusen stammen noch aus den Jahren 1895, die größeren und neueren stammen aus dem Jahr 1914. Da die Schleusen in die Jahre gekommen sind und einen Sanierungsbedarf haben, werden diese nach und nach saniert, um Probleme im Schiffsverkehr auf der am meisten befahrenen künstlichen Seeschifffahrtsstraße der Welt zu vermeiden.

 

Die fünfte Schleuse wird zwischen den bestehenden großen Schleusen an einem Ort gebaut, der früher als Schleuseninsel bekannt war. Die Insellage stellt eine Herausforderung dar und erfordert eine spezielle Baustellenlogistik: Jeder Arbeiter, jeder Sack Zement und jede Maschine müssen per Wassertransport befördert werden. Nach umfangreichen Vorbereitungen sind die Bauarbeiten für die Errichtung der fünften Schleusenkammer in vollem Gange. Für den Bau der 14 Meter tiefen und 45 mal 360 Meter großen Kammer werden etwa 1,7 Millionen Kubikmeter Erde bewegt, rund 115.000 Kubikmeter Stahlbeton verwendet und etwa 25.000 Tonnen Spundwandstahl verbaut. Die Inbetriebnahme der neuen Schleusenkammer wird für Ende 2026 erwartet. Wer mehr über die Funktionsweise der riesigen Schleusenanlagen erfahren möchte, kann sich in Brunsbüttel im Kanalmuseum Atrium über diese informieren. Es werden in Brunsbüttel auch regelmäßig Führungen angeboten. 

Schleusenanlage Kiel-Holtenau

Zu den größten Schleusen der Welt zählen die Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals in Kiel. Ihre Hauptaufgabe ist es, den unterschiedlichen Wasserstand zwischen der Kieler Förde und dem Nord-Ostsee-Kanal auszugleichen. Der durchschnittliche Unterschied, den es auszugleichen gilt, liegt bei ca. 40 cm. Durch den Wasserausgleich ergibt sich eine Schleusungszeit von rund 20 Minuten. Die kleinen Schleusen wurden im Jahr 1895 in Betrieb genommen, die großen Schleusen 1914. Seit Juni 2014 sind die kleinen Schleusen in Kiel-Holtenau aufgrund von größeren Schäden außer Betrieb und werden durch einen Neubau ersetzt. Die Schleusen-Aussichtsplattform liegt auf der Südseite des Kanals, im Stadtteil Kiel-Wik. Diese bietet Ihnen eine spannende Möglichkeit, den Schleusenvorgang live mitzuerleben. Direkt einmal an der großen Schleusenkammer stehen und zuschauen, wie die großen Pötte oder manchmal die kleinen Segelboote in die Schleusenkammer fahren und wie sich der Wasserstand anpasst. 

 

Sie haben von hier auch einen guten Blick auf den Binnenhafen und die Holtenauer Hochbrücke. Die Aussichtsplattform befindet sich genau über dem Schleusentor, auf einem Torbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Dieser überdacht die Schleusenkammer Nummer 4. Von diesem Punkt lässt sich der Vorgang, wie die Schiffe geschleust werden und das Schleusentor sich öffnet und schließt, unmittelbar verfolgen. Der Zugang zu der Schleusenaussichtsplattform kostet pro Person 1,00 € und ermäßigt 0,50 €. Interessante Hintergrundinformationen über die Geschichte des 1895 eröffneten Nord-Ostsee-Kanals geben zahlreiche Infotafeln an der Aussichtsplattform. In unmittelbarer Nähe zu der Aussichtsplattform gibt es ein 50er Jahre Museum. Hier kann in Erinnerungen geschwelgt werden und jede Menge interessanter Exponate entdeckt werden. Ein Ausflug hierher lohnt sich auf jeden Fall. 

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