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Brücken

die Verbindungen zwischen den beiden Kanalseiten

Der Nord-Ostsee-Kanal, auch bekannt als die Verbindung zwischen den Meeren, ist eine beeindruckende Wasserstraße, die die Nordsee mit der Ostsee verbindet und sich durch die abwechslungsreiche Landschaft von Schleswig-Holstein schlängelt. Entlang des Kanals zwischen Kiel und Brunsbüttel überspannen 10 Brücken den NOK. Diese sind nicht nur für Schifffahrtsenthusiasten interessant, sondern bieten auch für alle anderen einen atemberaubenden Ausblick und eine faszinierende Geschichte. Es sind am NOK zwar nicht so viele Brücken wie in Venedig, aber es gibt unter ihnen ein paar Besonderheiten.   

 

Die Straßenhochbrücke Brunsbüttel ist mit ihren 2831 Metern die längste Brücke über den Nord-Ostsee-Kanal und gehört damit auch zu den längsten Brücken in Deutschland. Diese eindrucksvolle Straßenhochbrücke markiert den Beginn des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel. Sie ist Bestandteil der Bundesstraße 5 und wurde in den Jahren 1979/ 83 erbaut.

Die Eisenbahnhochbrücke Hochdonn wurde in den Jahren 1913 bis 1920 errichtet. Der Bau des NOK`s durchschnitt die Trasse der Marschbahn östlich von Brunsbüttel. Es bestand von 1895 bis 1920 eine für die Bahn gebaute Drehbrücke bei Taterphal. Diese hemmte den Verkehr nach der Kanalerweiterung. Da der Untergrund für eine Hochbrücke bei Taterphal zu weich war, wurde die Eisenbahnhochbrücke in Hochdonn gebaut. Heute überquert die Marschbahn den Nord-Ostsee-Kanal auf ihr. Sie ist mit einer Gesamtlänge von 2218 Metern die viertlängste Eisenbahnbrücke in Deutschland. Auf der Südseite steht unmittelbar unter ihr die Windmühle Aurora. Sie wurde im Jahr 1883 errichtet und war bis 1957 in Betrieb. Heute befindet sich in ihr die Außenstelle des Standesamts Burg (Dithmarschen).

Einen beliebten Aussichtspunkt bietet die Hochbrücke Hohenhörn, die in den Jahren 1984 bis 1989 im Zuge der Autobahn A 23 gebaut wurde. Sie steht auf dem Gemeindegebiet von Bornholt im Kreis Rendsburg-Eckernförde und Schafstedt im Kreis Dithmarschen. An der östlichen Ausfahrt zur Brücke befindet sich ein Parkplatz, von dem ein Fußweg zum Aussichtspunkt direkt unter der Hochbrücke führt. Von dort aus lassen sich die Schiffe gut beobachten.

Die Grünentaler Hochbrücke ist eine großartige Location für Urlaubsfotos. Sie ist ein einzigartiges architektonisches Bauwerk aus Stahl und Beton. Von der Aussichtsplattform hat man einen herrlichen Ausblick über den majestätischen Nord-Ostsee-Kanal. Sie ist eine kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke. Sie wurde im Jahr 1986 in paralleler Lage zu der alten Bogenbrücke erbaut und misst eine Höhe von 42 Metern. Statt der bisherigen Bogenbrücke entschied man sich für eine Stahl-Fachwerk-Balken-Brücke. Auf beiden Kanalseiten wurden die Fundamente der alten Brücke erhalten und zu Aussichtsplattformen umgestaltet.

Die wohl spektakulärste Brücke ist die Rendsburger Eisenbahnhochbrücke – bekannt auch unter dem Namen „Eiserne Lady“. Mit einer Länge von 2486 Metern und einem Gewicht von fast 19.000 Tonnen Stahl gilt das Bauwerk als Wahrzeichen der Stadt und ist eine der längsten Kanal-Brücken. Nur die Straßenbrücke Brunsbüttel übertrifft mit ihren, 2826 Metern, das Rendsburger Bauwerk. Die monumentale Stahlfachwerkkonstruktion ist ein bauliches Meisterwerk ihrer Zeit. Sie misst eine „lichte-Höhe“ von 42 Metern, damit die Ozeanriesen, die sich auf ihrem Weg zwischen Nord- und Ostsee befinden, bequem passieren können.
Wenn man von der Rendsburger Hochbrücke spricht, gehört untrennbar die Schwebefähre dazu. Sie schwebt an Stahlseilen befestigt unter ihr von einer Kanalseite zur anderen. Aktuell gibt es nur noch acht in Betrieb befindliche Schwebefähren auf der Welt von ursprünglich 20, zu denen die Rendsburger Schwebefähre gehört. Sie befördert Fußgänger, Radfahrer und Autos zwischen den beiden Kanalufern. In Deutschland gibt es nur noch in Hemmoor im Landkreis Cuxhaven eine weitere aktive Schwebefähre. Sie ist wie die anderen Kanalfähren am Nord-Ostsee-Kanal kostenlos befahrbar.
Wer schwindelfrei ist und 178 Stufen überwindet, der hat von der Aussichtsplattform einen unvergleichlichen Blick über den Kanal, Rendsburg und die Umgebung. Tagtäglich fahren so endliche Züge über den Nord-Ostsee-Kanal. Diese wichtige Eisenbahnstrecke führt von Neumünster über Flensburg bis zur dänischen Stadt Fredericia, von wo aus man weiter in Dänemark und zu entfernteren Zielen in Skandinavien fahren kann. 

Die Rader Hochbrücke oder auch als Europabrücke bezeichnet, ist eine rund 1498 Meter lange Brücke, die im Zuge der Bundesautobahn 7 den Nord-Ostsee-Kanal überquert. Sie ist in Deutschland nach der Ruhrtalbrücke Mühlheim die zweitlängste Straßenbrücke aus Stahl. Die alte Rader Hochbrücke wurde in den Jahren 1969 und 1972 erbaut und mit den Jahren marode geworden. Für die Autofahrer auf der alten Rader Hochbrücke ist es kaum erkennbar, dass vierzig Meter weiter unten der Boden in Bewegung ist. Wer genauer hinsieht, kann Bagger, Kräne und Sand, soweit das Auge reicht, entdecken. Gleich neben der alten Hochbrücke entsteht der Neubau der Radar-Hochbrücke. Die geplante Fertigstellung der neuen Rader Hochbrücke soll im Jahr 2030 sein.

Die Levensauer Hochbrücke liegt zwischen Suchsdorf und Neuwittenbek. Sie wurde in den Jahren 1893 bis 1894 errichtet und ist das älteste den Nord-Ostsee-Kanal überspannende Brückenbauwerk. Den Namen erhielt sie von einer kleinen Ansammlung von Häusern, die auf der nordwestlichen Seite der Brücke lagen. Diese erhielten wiederum ihren Namen von dem Fluss Levensau, der bis 1784 hier floss und dann zum Eider-Kanal ausgebaut wurde. Sie ist eine kombinierte Fußgänger-, Straßen-, Eisenbahnhochbrücke. Die Brücke überspannt die engste Stelle im gesamten Streckenverlauf des Nord-Ostsee-Kanals. Die Brücke wurde in der Vergangenheit wiederholt umgebaut und an die verkehrlichen Belange der Straße und Eisenbahn angepasst. Die Instandsetzung der alte Levensauer Hochbrücke ist wirtschaftlich teurer als ihr aktueller Neubau. Mit dem Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke soll die Zukunftsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals gewährleistet werden. Sie beherbergt aktuell, die größte Winterschlafgemeinschaft an Fledermäusen in ganz Mitteleuropa. Damit das auch in Zukunft so bleibt, wird das südliche Winterlager überbaut und bleibt als wichtiges Fledermaus-Winterquartier bestehen.

Die Holtenauer Hochbrücken verbinden beide die Stadtteile Kiel Wik und Kiel Holtenau. Die westliche Brücke trägt den Namen „Prinz-Heinrich-Brücke“ und wurde in den Jahren 1909 bis 1911 erbaut. Die erste Prinz-Heinrich-Brücke wurde rund 300 Meter westlich von der alten Prahmdrehbrücke errichtet. Anstelle der Prahmdrehbrücke wurde eine Personenfähre eingerichtet. In den Jahren 1992 bis 1996 wurde, nachdem die alte Brücke wegen Baufälligkeit abgerissen wurde, an der gleichen Stelle eine neu errichtet. Die östliche von den beiden Brücken trägt den Namen „Olympiabrücke“, weil sie im Rahmen der Ausbaumaßnahmen für die Olympischen Sommerspiele 1972 erbaut wurde. Auf der östlichen Seite der Olympiabrücke befindet sich ein Parkplatz für Touristen, Shipspotter und andere Besucher des Nord-Ostsee-Kanals, die barrierefrei vom Parkplatz auf den Fußweg der Olympiabrücke gelangen können. Von hier hat man eine gute Aussicht auf das nordöstliche Ende des Kanals und der Kieler Schleusen.

 

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