Die ursprünglich ab Ende Juni 2023 vorgesehene Sperrung der ersten Levensauer Hochbrücke für den Rad- und Fußverkehr sowie die Sperrung der Bahnstrecke auf dem Streckenabschnitt Gettorf - Kiel-Suchsdorf vom 20. August bis 17. Oktober 2023 verschieben sich. Wie bereits mitgeteilt, betrifft dies auch die ursprünglich von Mai 2023 bis Juni 2024 geplante Sperrung der Brücke für den Kraftfahrzeugverkehr.
Der Grund für die Verschiebung der Sperrzeiten ist die noch nicht abgeschlossene gerichtliche Überprüfung der vorgesehenen Vergabe für den Bau der Widerlager. „Die neuen Sperrtermine werden wir nach Aktualisierung der Zeitplanung für den Bau der Widerlager dann so schnell wie möglich bekannt geben“, erklärt Andreas Rasmus, Projektleiter beim Wasserstraßen-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal.
Die beiden Widerlager bilden den Übergang zwischen Brücke und Zufahrtsdamm. Um sie errichten zu können, müssen Straße, Fußweg und Bahngleis nördlich und südlich der Brücke abgetragen werden. Daher sind Sperrungen dieser Verkehrswege erforderlich. Inwieweit sich die Verzögerung beim Bau der Widerlager auf den Zeitplan des Gesamtprojektes auswirkt, lässt sich noch nicht abschätzen.
Fest terminiert ist die turnusmäßig alle sechs Jahre anstehende Brückenhauptprüfung Ende Juli (in der 30. Kalenderwoche) und im Gleisbereich am Montag, 21. August 2023. Dabei werden alle Teile der Brücke einer handnahen Untersuchung unterzogen. Um eine Gefährdung des Prüfpersonals im Gleisbereich auszuschließen, wird der Zugverkehr auf der Strecke Gettorf - Kiel-Suchsdorf am 21. August voraussichtlich ab 10 Uhr für etwa fünf Stunden unterbrochen. Straße und Rad-/Fußweg bleiben während der Brückenhauptprüfung nutzbar.
Hintergrund: Ersatzneubau erste Levensauer Hochbrücke und NOK
Die erste Hochbrücke Levensau wurde 1894 erbaut und ist das älteste den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) überspannende Brückenbauwerk. Sie führt die Kreisstraße 24/27 und die Bahnlinie Kiel–Eckernförde über den NOK. Die Brücke nähert sich dem Ende ihrer technischen Lebensdauer. Ein Ersatzneubau ist wirtschaftlich günstiger als eine Instandsetzung und ermöglicht eine Verbreiterung des NOK an dieser Stelle.
Der Nord-Ostsee-Kanal ist die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Er ist nicht nur wichtiger Teil der regionalen Wirtschaftsstruktur in Schleswig-Holstein, sondern auch wesentlicher Baustein des transeuropäischen Verkehrsnetzes. Für die immer größeren Schiffe bedeutet die bestehende Bogenbrücke eine Einschränkung der Durchfahrtsbreite, was sich auf den Gesamtverlauf der Passage auswirkt. Mit dem Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke wird die Zukunftsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals nachhaltig gewährleistet.
Weiterführende Informationen zum Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke finden Sie unter www.wna-nord-ostsee-kanal.wsv.de/webcode/2948106.